Fest­spiel 2010

Die Ni­be­lun­gen

Im Juli 2010 wurde Plattling wieder zur Bühne für ein historisches Spektakel: Vom 16. bis 25. Juli verwandelte sich der Magdalenenplatz der niederbayerischen Stadt an fünf Abenden in eine Freilichtarena für das Nibelungenfestspiel. Aufgeführt wurde das Historienspiel „Die Nibelungen“, das die sagenhafte Geschichte um Königin Kriemhilds Reise ins Hunnenland und ihre Begegnung mit Bischof Pilgrim in Plattling erzählt. Die gesamte Stadt tauchte in mittelalterliches Flair: Rund um die Aufführungen gab es einen lebendigen Nibelungen-Markt mit Lagerleben, Gauklern, Rittern und Händlern – Plattling feierte eine ganze Festspielwoche lang wie im Mittelalter.


Erstmals übernahm 2010 ein professioneller Regisseur die Inszenierung: Andreas Wiedermann aus Straubing brachte ein völlig neues Konzept auf die Bühne. Er schrieb eine frische Textfassung und inszenierte das Stück mit erweitertem Handlungsrahmen, sodass nun die gesamte Nibelungensage vom Hof in Worms bis zum Untergang am Hunnenhof lebendig wurde. In den rund zweieinhalbstündigen Aufführungen standen über 100 Laiendarsteller aus Plattling und Umgebung auf der Bühne – vom Grundschulkind bis zum Rentner. Alle Rollen, von Nibelungenkönigin Kriemhild über ihren Onkel Pilgrim bis zu König Etzel (Attila), wurden mit spürbarer Leidenschaft von diesen Amateur-Schauspielern verkörpert. Unterstützt wurden sie von Musikern, Tänzern und Statisten in authentischen Gewandungen, die für eine eindrucksvolle Atmosphäre sorgten.

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© Bildrecht: Karl Janker


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© Bildrecht: Karl Janker

Besonders herausragend war das Bühnenbild der 2010er Inszenierung: Die Bühne wurde als wellenförmige Landschaft gestaltet. Geschwungene Holzstege, unterschiedlich hohe Podeste und sogar ein kleines Wasserbecken auf der Spielfläche schufen eine Kulisse, die an die Flussauen Plattlings erinnerte und das Geschehen optisch spannend in Szene setzte. Dieser kreative, wellenartige Aufbau unter dem neuen Magdalenendach (einem Dach über dem Platz) bot nicht nur einen spektakulären Anblick, sondern ermöglichte es auch, deutlich mehr Zuschauer wettergeschützt unterzubringen.


Wei­te­re In­for­ma­tio­nen: